Kinofoyer-Orchester
Laut Alfred Schreyer war das Kinofoyer-Orchester ein rein sowjetisches Phänomen. Wann diese in der Kinokultur einzigartige Tradition in der Sowjetunion ihren Ausgang nahm, ist nicht bekannt. Wann sie aufhörte, zumindest in Drohbytsch, wissen wir dank Alfred Schreyer: Das letzte Konzert in einem Drohobytscher Kinofoyer fand am 10. Januar 1963 statt. Alfred Schreyers Orchester bestand aus elf Mann und einer Sängerin mit drei Saxophonen, zwei Trompeten und Posaune, Klavier, Schlagzeug, Akkordeon, Geige und Bass.Man spielte verschiedene Ouvertüren, sowjetische Lieder, Walzer und eigene Arrangements bei Musikfilmen. Gespielt wurde 30 bis 40 Minuten vor der Vorstellung in eigens von den Sowjets errichteten Foyers mit Bühne und Vorhang. Das Programm änderte sich jede Woche. Alfred Schreyer erinnert sich: Es war von Zeit zu Zeit auch so, verschiedene Leute kauften die Kino-Eintrittskarte, speziell, um ein bisschen Musik zu hören und gingen wieder weg. Es war sehr, sehr oft so etwas. Alfred Schreyer weiß von zwei Kinofoyer-Orchestern in Drohobytsch und vier in Lemberg.